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Pickl Labor

Institut für Immunologie

Winfried Franz Pickl/Abteilung für Zelluläre Immunologie und Immunhämatologie

Unser Interesse gilt dem Informationsaustausch zwischen dem angeborenen und dem erworbenen Immunsystem, welcher in der „Immunologischen Synapse“ zwischen Antigen-präsentierenden Zellen und T Zellen stattfindet. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Immunologische Synapse einer der wichtigsten Schlüssel für die Beeinflussung von Allergien, Autoimmunerkrankungen und Krebs ist. Um die Prozesse in der Immunologischen Synapse besser erforschen zu können, haben wir in der Vergangenheit reduktionistische, modulare Nachbauten dieser Synapse erstellt, bis hin zu hoch-relevanten präklinischen Modellen. Diese erlauben es uns nun, den Beitrag der Einzelkomponenten in der Immunologischen Synapse für die Verarbeitung Antigen-spezifischer Signale im Detail zu untersuchen. Unser Team hat dafür eine Kollektion hocheffizienter Expressionsplasmide hergestellt, die einen großen Teil der in der Synapse vorhandenen und relevanten Moleküle abdecken, sodass wir die Beiträge jedes einzelnen Genproduktes für die Signalverarbeitung und die nachfolgende Zelldifferenzierung umfassend untersuchen können. In den von uns eigens dafür etablierten, humanisierten T Zell Rezeptor/HLA-transgenen Modellen konnte erstmals gezeigt werden, dass die Sensibilisierung gegenüber Allergenen vom Vorhandensein bestimmter HLA-Moleküle abhängt; regulatorische T Zellen einer Aktivierung bedürfen, bevor sie ihr regulatorisches Programm starten können; und die in vivo Funktion von humanen chimeric antigen-receptor(CAR)-T Zellen mittels spezifischer Oberflächenmarker vorhergesagt werden kann.

Zukünftig sollen die frühen Ereignisse im Rahmen der Sensibilisierung von T- und B-Zell-Antworten auf molekularer Ebene im Detail untersucht werden. Auch möchten wir Wege finden, bereits etablierte Lymphozyten-Antworten gezielt (Antigen-spezifisch) zu verändern, um damit neue Behandlungs- und Präventionsstrategien für wichtige Erkrankungen (z.B. Allergien, Autoimmunerkrankungen, Krebs) zu entwickeln. Wir hoffen, dass unsere Erforschung der Regeln und Funktionsmechanismen der Immunologischen Synapse zu universellen Erklärungen führen wird, wie die Antigen-spezifische Signalverarbeitung im Regelfall abläuft und wie sie sich in pathologischen Situationen gezielt beeinflussen lässt. Wir wollen dadurch besser verstehen lernen, warum sich Effektorzellen nach Antigen-Kontakt in bestimmte, zum Teil gegenläufige, Richtungen entwickeln. Unsere Bemühungen sind dabei multidisziplinär (Kooperation unterschiedliche Kliniken und im Danube Allergy Research Cluster) und translational angelegt, und sollen sowohl zur besseren Erkennung aber auch zur gezielteren Behandlung von Überempfindlichkeitserkrankungen aber auch Krebs beitragen. Unsere Erkenntnisse werden dabei unmittelbar für eine gezieltere Diagnostik im Immundiagnostischen Labor des Instituts für Immunologie und in klinischen Runden an der MedUni für eine sich ständig verbessernde Patientenversorgung eingesetzt. Wir sind auch stolz auf unsere zahlreichen aktiven Beiträge zu den unterschiedlichen Studiengängen und Graduiertenprogrammen an der MedUni Wien.