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AG Antikörperforschung

Assoc. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Sabine Flicker
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Mehr als 25 % der Bevölkerung leidet an allergischen Erkrankungen (z.B. Heuschnupfen, allergisches Asthma), wobei die Zahl der Allergiker:innen ständig ansteigt. IgE-vermittelte Allergien stellen somit ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem dar, das mit hohem Verlust an Lebensqualität für die Betroffenen verbunden ist. Zur Behandlung von Allergien werden verschiedene Strategien eingesetzt, wobei Medikamente (z.B. Antihistaminika), die das Auftreten von allergischen Symptomen mildern oder verhindern, am häufigsten zur Anwendung kommen. Weiters stehen den Patient:innen für die meisten Allergien aktive aber zeitaufwendige Immuntherapien (Hyposensibilisierung) zur Verfügung, welche momentan als einzige ursächliche Behandlungen gelten.

Wir verfolgen eine andere Strategie der Allergiebehandlung, die für die Krebstherapie schon länger erfolgreich eingesetzt wird: die passive Immuntherapie oder passive Immunisierung. Unter passiver Immunisierung versteht man im Zusammenhang mit Allergie die systemische oder lokale Gabe von monoklonalen blockierenden (IgG) Antikörpern, die Allergene neutralisieren und folglich eine allergische Reaktion verhindern.

Die Verabreichung von blockierenden Antikörpern hat einige Vorteile gegenüber der aktiven Immuntherapie:

  1. Sofortschutz direkt nach der Antikörperverabreichung und
  2. keine Nebenwirkungen.

Der Einsatz von monoklonalen blockierenden Antikörpern ist vor allem bei saisonalen Allergien (z.B. Pollenallergien) besonders hilfreich und wurde kürzlich schon erfolgreich in einer klinischen Phase-3-Studie bei Birkenpollenallergiker:innen gezeigt.

  • Zugrundeliegende Mechanismen der Interaktion von Allergenen mit IgE und IgG Antikörpern verstehen
  • Entwicklung von Antikörper/Nanobody-basierten Konzepten für Allergiebehandlung und Prophylaxe
  • Entwicklung von monoklonalen Antikörpern und Antikörperfragmenten für Konzentrationsbestimmungen von Allergenbelastung (Luft, Nahrungsmittel)
  • Entwicklung von monoklonalen Antikörpern und Antikörperfragmenten für Standardisierung von Allergenextrakten und serologischen Tests

  • Generierung von humanen monokonalen Antikörpern, rekombinanten Antikörperfragmenten und Nanobodies (combinatorial library, phage display)
  • Molekulare und immunologische Charakterisierung von monokonalen Antikörpern, rekombinanten Antikörperfragmenten und Nanobodies mit dem Fokus, hochaffine, blockierende Antikörper zu identifizieren
  • 2020-2024: DARC - Danube Allergy Research Cluster - Teilprojekt 9
    “Allergen-specific approaches targeting the nasal mucosa for treatment and prevention of allergy”, Gemeinschaftsprojekt mit Prof. Rudolf Valenta und Ap. Prof. Julia Eckl-Dorna
  • 2019-2024: FWF-I3946-B33
    “ICAM1 and allergen-specific nanobodies for allergy treatment”, Gemeinschaftsprojekt mit Dr. Sergei Tillib

Unser Grundsatz

„Do it with passion, or not at all“

~ Rosa Nochette Carey

Unser Team

Sabine Flicker

Sabine Flicker studierte Genetik an der Uni Wien und ist seit ihrer Habilitation 2009 als Dozentin für Allergologie an der Medizinischen Universität Wien tätig. Sie arbeitet seit mehr als 25 Jahren im Fachgebiet Allergie und widmet sich hauptsächlich der Erforschung von humanen Antikörperfragmenten und Nanobodies. Ihre Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich auf die molekulare, immunologische und strukturelle Charakterisierung von Allergen-spezifischen Antikörpern und Nanobodies, wobei die Entwicklung von Antikörper/Nanobody-basierten Strategien für (vorbeugende) Allergiebehandlungen im Mittelpunkt steht. Sie ist Autorin von zahlreichen Publikationen, die die Rolle von Antikörpern in der Allergie untersuchen und beschreiben, und genießt seit vielen Jahren ihre Aufgabe PhD, Master- und Bachelorstudierende zu betreuen.
CV

Ines Zettl

In ihrem PhD-Projekt beschäftigt sich die Biochemikerin Ines Zettl mit der Charakterisierung von allergen-spezifischen Nanobodies und deren möglichen Anwendung zur Allergiebehandlung. Dabei untersucht sie zwei verschiedene Strategien:

  1. die Anwendung von blockierenden allergen-spezifischen Nanobodies für passive Immunisierung;
  2. die Entwicklung von bispezifischen Nanobodies zur lokalen, oberflächlichen Auftragung, welche das Eindringen von Allergenen in den Körper verhindern sollen (am Modell der Birkenpollenallergie).

Barbara Pranz

Barbara Pranz studiert Molekulare Medizin an der Universität Wien und beschäftigt sich im Rahmen ihrer Masterarbeit mit der Expression, Aufreinigung und immunologischen Charakterisierung von pollen-spezifischen multivalenten Nanobodies.

Ihre Ziele beschränken sich dabei nicht nur auf die Verbesserung der Expressionsraten, sondern auch auf die Potenzierung der Kreuzreaktivität, der Avidität und der Stabilität von Nanobodies durch deren Multimerisierung

Des Weiteren führt sie auch Versuche mit Umweltproben durch, um die Relevanz von Nanobodies als Tool für Allergenkonzentrationsbestimmungen zu zeigen.

Kontakt

Assoc. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in
Zelluläre und Molekulare Pathphysiologie
Tel.: +43 (0)1 40400-51270
E-Mail: sabine.flicker@meduniwien.ac.at
Publikationen

MSc
Zelluläre und Molekulare Pathophysiologie
Tel.: +43 (0)1 40400-75990
E-Mail: ines.zettl@meduniwien.ac.at
Publikationen

BSc
Zelluläre und Molekulare Pathphysiologie
Tel.: +43 (0)1 40400-75990
E-Mail: barbara.pranz@meduniwien.ac.at

  • Clarissa Bauernfeind
  • Elisabeth Gadermaier
  • Daniel Ivanov
  • Jessica Kollárová
  • Christoph Madritsch
  • Nazanin Najafi
  • Elena Pesce
  • Christina Weichwald

Ausgewählte Publikationen

Antibody Conjugates Bispecific for Pollen Allergens and ICAM-1 with Potential to Prevent Epithelial Allergen Transmigration and Rhinovirus Infection

Allergen-spezifische Antikörper können das Eindringen von Pollenallergenen und Rhinoviren über Schleimhäute in den Körper verhindern.
Wie geht das?
Antikörper, die direkt an der Schleimhaut verankert werden, wirken als Schutzschild und fangen effektiv Allergene und Rhinoviren ab!

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Generation of high affinity ICAM-1-specific nanobodies and evaluation of their suitability for allergy treatment

Um ein Schutzschild gegen das Eindringen von Pollen in der Schleimhaut zu entwickeln, wurde ein Nanobody (kleinste Einheit eines Antikörpers) generiert, der über einen Rezeptor fest an die Oberfläche von Epithelzellen bindet. Dieser wird dabei nicht von den Zellen aufgenommen und ist daher der perfekte Kandidat um einen allergen-spezifischen Nanobody zu verankern. Ob dieser wirklich Pollenallergene abfangen kann, ist die Hauptfrage des nächsten Schrittes des Projektes.

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Isolation of nanobodies with potential to reduce patients' IgE binding to Bet v 1

Allergen-spezifische Nanobodies haben das Potential, allergische Reaktionen (das Ausschütten von Histamin) zu reduzieren, indem sie an das Allergen stark binden und die Bindungsstelle für IgE blockieren. Diese aus Kamelen stammenden Antikörper-Fragmente sind leicht und billig herzustellen und könnten somit eine kostengünstige Alternative zur passiven Immunisierung mit ganzen Antikörpern darstellen.

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