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CLIMOS

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Climate Monitoring and Decision Support Framework for Sand Fly-borne Diseases Detection and Mitigation with Cost-benefit and Climate-policy Measures.

(Bildrechte: J. Sadlova/CUNI/CLIMOS)

Jedes Jahr sterben etwa eine Million Menschen an durch Vektoren übertragenen Krankheiten und die Auswirkungen des Klimawandels werden die Situation wahrscheinlich weiter verschlechtern.

Der Klimawandel hat bereits jetzt negative Auswirkungen auf die Übertragung und Ausbreitung von durch Vektoren übertragenen Krankheiten, und es wird erwartet, dass sich diese Auswirkungen weiter verschärfen werden. Das CLIMOS-Projekt spielt eine wichtige Rolle bei der Eindämmung und Verhinderung der Übertragung und Ausbreitung von vektorübertragenen Krankheiten.

Murcia, 6. Oktober 2023

Jedes Jahr sind mehr als eine Milliarde Menschen von vektorübertragenen Krankheiten wie Leishmaniose, Malaria, Denguefieber und Bilharziose betroffen. Etwa eine Million Menschen sterben daran (WHO, 2022). Die anhaltenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Übertragung und Verbreitung von durch Vektoren übertragenen Krankheiten sind bereits jetzt sichtbar und werden sich voraussichtlich weiter verschärfen. Als Reaktion auf dieses sich entwickelnde Klimaszenario ist es zwingend erforderlich, dass wir unsere Anstrengungen zur Prävention und zum Umgang mit vektorübertragenen Krankheiten deutlich verstärken.

Das geografische und höhenmäßige Verbreitungsgebiet vieler Vektoren hat sich bereits ausgedehnt und zugleich hat sich die Dauer ihrer aktiven Perioden verlängert. Diese Tendenzen werden sich mit der fortschreitenden Klimaerwärmung fortsetzen. Anpassungen auf lokaler Ebene werden spezifisch für den jeweiligen Kontext sein, und es ist wichtig, dass Gesundheitsfachkräfte Risikoverschiebungen in den von ihnen betreuten Bevölkerungsgruppen berücksichtigen.

Um die öffentliche Gesundheit zu schützen und die Chancengleichheit in einer sich erwärmenden Welt zu fördern, sind umfangreiche Investitionen in die Vektorkontrolle von entscheidender Bedeutung. Dazu gehört die Anpassung von Maßnahmen an sich rasch verändernde Umstände und die Einführung neuer Technologien und Strategien, denn sich ausschließlich auf Anpassungsstrategien zu verlassen, ist auf Dauer keine nachhaltige Lösung. Dringende und substanzielle Eindämmungsmaßnahmen sind erforderlich, um sicherzustellen, dass die globalen Temperaturen unter den kritischen Schwellenwerten bleiben.

 

Vektorübertragene Krankheiten

Unter vektorübertragenen Krankheiten versteht man menschliche Krankheiten, die durch Parasiten, Viren und Bakterien verursacht werden und durch verschiedene so genannte Vektoren wie unter anderem Sandmücken, Stechmücken, Flöhe und Zecken übertragen werden. Jährlich sterben fast eine Million Menschen an vektorübertragenen Krankheiten, zu denen beispielsweise Leishmaniose, Malaria, Denguefieber, Schistosomiasis, Schlafkrankheit, Chagas-Krankheit, Gelbfieber, Japanische Enzephalitis und Onchozerkose zählen.

Diese Krankheiten betreffen vor allem tropische und subtropische Regionen und wirken sich unverhältnismäßig stark auf arme Bevölkerungsgruppen aus. Die Ausbreitung von vektorübertragenen Krankheiten wird durch ein komplexes Zusammenspiel von demografischen, ökologischen und sozialen Faktoren beeinflusst. Globale Reisen, Handel, planlose Urbanisierung und andere Faktoren tragen zu ihrer Verbreitung bei.

 

Das CLIMOS Projekt

CLIMOS ist ein Akronym für Climate Monitoring and Decision Support Framework for Sand Fly-borne Diseases Detection and Mitigation with Cost-benefit and Climate-policy Measures.

Die CLIMOS Initiative ist eine gemeinsame Anstrengung eines Konsortiums von 29 Partnern aus 16 Ländern, die sich zum Ziel gesetzt haben, das Verständnis für Klima- und Umwelteinflüsse auf die Prävalenz von durch Sandmücken übertragene Krankheiten zu verbessern und umsetzbare Erkenntnisse zu entwickeln. Durch die Verwirklichung dieser Ziele will die Initiative die Politik unterstützen, nachhaltige Praktiken fördern und letztlich die Auswirkungen von klimabedingten vektorübertragenen Krankheiten in Europa verringern.

Das Hauptziel von CLIMOS besteht darin, zur Abschwächung der durch das Klima und den Klimawandel verursachten Auswirkungen von vektorübertragenen Krankheiten beizutragen. Die Initiative basiert auf den Grundsätzen von Ökosystemgesundheit und One Health. Sie zielt darauf ab, die klimatischen und umweltbedingten Faktoren zu quantifizieren, die die Populationen von Sandmücken sowie die damit verbundenen, durch Sandmücken übertragenen, Krankheiten in Europa beeinflussen.

Das CLIMOS Projekt zielt darauf ab, einen Rahmen zu entwickeln für die Klimaüberwachung sowie die Entscheidungsfindung zur Erkennung und Eindämmung von Krankheiten, die durch Sandmücken übertragen werden. Zu diesem Zweck wurden bereits Sandmücken-Sammlungen durchgeführt - allein in diesem Jahr wurden an 199 Orten in 11 europäischen und benachbarten Ländern (Slowenien, Türkei, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Deutschland, Israel, Tschechische Republik, Kroatien und Österreich) Sandmücken gesammelt. CLIMOS hat außerdem mit Unterstützung herausragender Interessengruppen aussagekräftige Szenarien erstellt zur Entwicklung eines Frühwarnsystems, das Gesundheitsbehörden, Tierärzt*innen und Bürger*innen bei der Vermeidung von Infektionen bei Mensch und Tier unterstützen soll.

Vom 2. bis 4. Oktober 2023 fand an der Universität Murcia (Spanien) die Generalversammlung des CLIMOS Projekts statt. Dazu kamen alle Partner zusammen, um Fortschritte und Strategien zu diskutieren, die für den Erfolg von CLIMOS entscheidend sind. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Ausarbeitung von Maßnahmen zur Überwachung klimabezogener Faktoren und die Entwicklung wirksamer Strategien zur Abschwächung der potenziellen Auswirkungen von Krankheiten, die durch Sandmücken übertragen werden.

„Die CLIMOS-Generalversammlung an der Universität Murcia war ein entscheidender Schritt in unseren gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung von durch Sandfliegen übertragenen Krankheiten angesichts des Klimawandels“, erklärte Carla Maia, Koordinatorin des CLIMOS-Projekts, „Diese Initiative verkörpert einen konzertierten Ansatz zum Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier und zur Förderung einer widerstandsfähigeren Gesellschaft gegen klimabedingte Gesundheitsgefahren.“

 

Das European Climate Change and Health Cluster