Im gesunden Darm liegen keine Entzündungen vor und die Darmbarriere ist intakt. Unverdaute Nahrungsmittelbestandteile können, wenn überhaupt, nur in kleinen Mengen die Schleimhaut passieren. Dass die Zusammensetzung der Bakterien in der Bakterienschicht unseres Darms eine wichtige Rolle bei Darmgesundheit bzw. auch bei Darmerkrankungen spielt, wurde in kürzlich veröffentlichten Daten bestätigt.
Die normale Darmfunktion ist entscheidend für die Entwicklung einer Toleranz (=Dulden) von Nahrungsbestandteilen und ungefährlichen Erregern im Darm durch das Immunsystem.
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Obwohl sich der Darm in unserem Körper befindet stellt er mit rund 400m2 Oberfläche die größte Kontaktfläche des Körpers mit der Außenwelt dar. Deshalb ist es so wichtig, dass unser Körper an dieser Schnittstelle zwischen Außenwelt und Körper besonders geschützt ist. 80% unserer Immunzellen befinden sich im Darm zum Schutz des Körpers an dieser großen „Außenfläche“.
Die wichtigste Funktion des Darms ist die Nährstoffaufnahme zur Versorgung des Körpers. Außerdem ist der Darm ein wichtiges Ausscheidungsorgan. Die immunologische Funktion des Darms ist der Schutz vor Infektionen.
Die Darmbarriere trägt dazu bei, dass unser Körper vor der Außenwelt geschützt ist. Sie besteht aus drei Schichten:
- der Darmschleimhaut,
- dem Darmschleim
- und einer Bakterienschicht.
Der Darm - warum er den menschlichen Körper ernährt, schützt und gesund hält
Neuer Ratgeber in Kooperation von MedUni Wien und MANZ Verlag
Der Darm – ein Wunderwerk, das unseren Körper ernährt, schützt und viel mehr zu Gesundheit und Krankheiten beiträgt, als uns oftmals bewusst ist: Warum er so wichtig für das menschliche Wohlbefinden ist und wie der Darm gesund bleibt, das schildern Eva Untersmayr-Elsenhuber und Monika Ferlitsch von der Medizinischen Universität Wien im soeben veröffentlichten Ratgeber „Der Darm“ in Kooperation von MedUni Wien und MANZ Verlag.
Die MedUni Wien-Expert:innen aus dem Bereich Immunologie und Gastroenterologie geben außerdem einen Überblick über den Aufbau und die Funktion des Darms und wissenschaftlich faktenbasiert, aber trotzdem leicht lesbar, Antworten auf Fragen wie „warum schützt ein gesunder Darm den ganzen Körper und was passiert, wenn dieser Schutz nicht mehr gegeben ist?“ oder „welche Rolle spielt unser Lebensstil und vor allem die Ernährung für die Darmgesundheit?“. Durch das Buch begleiten Leser:innen Familien, die aus unterschiedlichen Zeiten stammen, sich mit spezifischen Krankheiten, die im Darm ihren Ursprung haben, auseinandersetzen müssen und die als Fallbeispiele einfach erklärt werden.
„Es sind jedoch nicht alle Darmerkrankungen durch unsere Lebensweise bedingt. Manche entstehen aufgrund genetischer Neigung, andere werden durch Krankheitserreger hervorgerufen“, betonen die Autorinnen und Expertinnen von der MedUni Wien, Eva Untersmayr-Elsenhuber (Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung am Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie) und Monika Ferlitsch (Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie an der Universitätsklinik für Innere Medizin III). „Daher zeigen wir in unserem Buch auch auf, welche Darmerkrankungen lebensbedrohlich werden können und welche vollkommen harmlos sind.“
Dazu gibt es exakte Informationen zu den häufigsten Symptomen von Darmerkrankungen – zum Beispiel auch in Zusammenhang mit Covid-19 – sowie praktische Hinweise zu Darmuntersuchungen und die optimale Vorbereitung auf eine derartige Untersuchung.
Alle MedUni Wien-Bücher im MANZ Verlag
Link zu allen Büchern in Kooperation von MedUni Wien und MANZ Verlag und zur Online-Bestellung: https://www.manz.at/gesundheit-wissen. Das Buch ist natürlich auch im MedUni Wien-Shop im Eingangsbereich des AKH Wien erhältlich.
Buchtipp: „Der Darm – warum er so wichtig ist und wie er gesund bleibt“. Eva Untersmayr-Elsenhuber, Monika Ferlitsch. ISBN: 978-3-214-02196-2. Broschiert, 180 Seiten. 23,90 EUR. Link zum MANZ Online-Shop: https://bit.ly/3gpYxRX.
Ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Nahrungsmittelallergie ist die Behinderung der Allergen-Verdauung im Magen-Darm-Trakt (z.B. durch Medikamente, die den Magen-pH erhöhren). Dadurch werden Eiweiße aus der Nahrung nicht oder nur vermindert abgebaut und ungespaltene Eiweiße gelangen in den Dünndarm. Immunzellen erkennen diese als „fremd“ und werden aktiviert (Sensibilisierung).
Nahrungsmittelallergien gehen häufig auch mit einer gestörten Darmbarriere, einem sogenannten „undichten Darm“, einher. Dadurch gelangen größere Antigen-Mengen aus der Nahrung in den Körper und werden vom Immunsystem als „fremd“ erkannt (Sensibilisierung).
Bei erneutem Kontakt mit demselben Nahrungsbestandteil kann eine allergische Reaktion hervorgerufen werden (immunologisches Gedächtnis).