Mission Statement
Unsere Forschungsgruppe beschäftigt sich mit Zecken und Zecken-assoziierten Mikroorganismen. Sie wurde von Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ. Gerold Stanek als Teil des Instituts für Hygiene and Angewandte Immunologie innerhalb des Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der Medizinischen Universität Wien gegründet.
Über viele Jahre hinweg forschte Prof. Stanek selbst, diente als Supervisor und unterstützte andere Forschende au diesem Gebiet. Nach seiner Pensionierung im Jahr 2020 übernahm Ing. Michiel Wijnveld, PhD die Leitung der Arbeitsgruppe.
Das Hauptaugenmerk der Forschungsgruppe liegt auf 3 Aspekten:
1. Zecken und zecken-assoziierte Pathogenüberwachung:
Das Auftreten von Zecken und mit ihnen assoziierten Pathogenen in der Umwelt nachzuverfolgen, ist von großer Wichtigkeit, um Orte gehäuften Auftretens zu identifizieren. Zu diesem Zweck sammelt die Forschungsgruppe regelmäßig Proben und untersucht die gefangenen Zecken auf Pathogene.
2. Zecke-Wirt-Pathogen-Interaktionen:
Zecken, deren Wirte und die in ihnen enthaltenen Pathogene wechselwirken miteinander. Um die Dynamik dieser Interaktionen besser zu verstehen werden, verschiedene Methoden angewendet, zu denen auch künstliche Futtersysteme gehören, sodass z.B. die Mindestdauer einer Übertragung von der Zecke auf den Wirt untersucht werden kann.
3. Molekulare Untersuchung von Pathogenen:
Dies dient dazu, die Funktionsweise der übertragenen Pathogene zu verstehen. Dazu zählen ihre Verteidigungsmechanismen und die innere Funktionsweise der Mikroorganismen. Ziel ist es, neue Wege zu finden, um korrespondierende Krankheiten durch die Inhibierung bestimmter Pathogen-Stoffwechselwege zu behandeln.
Wir freuen uns, bekannt geben zu können, dass das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und der Österreichische Wissenschaftsfonds (FWF) das Projekt von Ing. Michiel Wijnveld, PhD. Michiel Wijnveld, PhD. finanziert haben, das sich mit dem Ersatz, der Reduzierung und der Verbesserung (3R) von Labortieren in Studien über Zecken und durch Zecken übertragene Krankheiten beschäftigt.
Zecken ernähren sich während ihres Lebens ausschließlich von Blut. Während sie sich von einem Tier ernähren, können Zecken mit einem von Zecken übertragenen Krankheitserreger infiziert werden, der bei Mensch und Tier Krankheiten verursachen kann. Um die Übertragungszyklen von Krankheitserregern zwischen Zecken und Wirbeltieren zu untersuchen, setzen die Forscher vor allem Labortiere ein. Die Tiere werden verwendet, um die Zecken zu füttern oder die Infektionsdynamik zu untersuchen, indem sie entweder die Zecken infizieren oder durch Zecken, die sich von ihnen ernähren, infiziert werden. Unser Projekt „Alternative Methoden für Zeckenaufzucht und Infektionsmodelle“ (https://doi.org/10.55776/PAT8439224) konzentriert sich auf die Optimierung eines künstlichen Fütterungssystems auf der Grundlage von Silikonmembranen. Dieses System wird seit Jahren verwendet, konnte aber aufgrund des uneinheitlichen Fütterungserfolgs bei Zecken die Labortiere nicht ersetzen. Außerdem ist das Fütterungssystem auf Tierblut angewiesen. Wir stellen jedoch die Hypothese auf, dass wir durch die Schaffung eines nährstoffreichen Alternativmediums den Bedarf an Blut und Labortieren verringern können. Außerdem könnte dieses standardisierte Substrat leicht von anderen Forschern für ihre Zwecke übernommen werden. Schließlich wollen wir dieses System nutzen, um Zecken künstlich zu infizieren, was kontrollierte Studien zur weiteren Erforschung der Prävention von durch Zecken übertragenen Krankheiten ermöglicht.